Crossmedial oder Multimedial? – Trends der PR

Schon seit langem wird spekuliert, wann Online Medien den Printmedien endgültig den Rang ablaufen. Twitter, Instagram und Co. sind mittlerweile beliebte Alternativen für Presse und PR. Dass allerdings auch ein Zusammenspiel beider Varianten möglich ist, zeigen crossmediale bzw. multimediale Kampagnen.

Es lohnt sich, zunächst einmal die Bedeutung der Worte „Multimedial“ sowie „Crossmedial“ zu beleuchten. Beide Begriffe ähneln sich zwar, bezeichnen letztlich aber doch zwei verschiedene Dinge. Mit Crossmedial ist in erster Linie die Verknüpfung von Inhalten über verschiedene Medienplattformen gemeint. Es handelt sich dabei um einheitliche Inhalte, die entsprechend der jeweils angesprochenen Zielgruppe auf verschiedenen Kanälen präsentiert werden. In letzter Zeit geschieht dies häufig auch durch Second Screen Angebote. Es wird davon ausgegangen, dass Zuschauer von TV-Sendungen häufig parallel ihr Smartphone oder Notebook nutzen. Daher werden auch online Inhalte angeboten, sodass die Konsumenten über das Internet crossmedial an Sendungen teilnehmen können.

Multimediales Vorgehen ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein verschiedener Medientypen. Zur Präsentation eines Sachverhaltes kann ein Journalist beispielsweise einen Text verfassen, zu dessen Unterstützung er noch ein Video produziert.

Crossmediale Kampagnen können zeitgleich auch multimedial angelegt sein.

Die Vorteile sind enorm

Die Vorteile solcher Vorgehensweisen liegen insbesondere in der erhöhten Reichweite. Crossmediale Konzepte steigern dabei nicht nur die Anzahl der erreichten Personen, sondern ermöglichen auch, dass der einzelne Konsument passend zu seinen Vorlieben auf die dargebotenen Inhalte stößt. Zuschauer können außerdem effektiver am Programm gehalten werden, denn dass Abwenden von einer Medienplattform kann durch die vorhandenen anderen Plattformen aufgefangen werden.

Anderes Medium andere Zielgruppe

Durch den Einsatz verschiedener Medientypen können darüber hinaus auch verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Welches Medium präferiert wird kann schon allein vom Aufenthaltsort abhängig sein. Wer sich zuhause aufhält kann in der Regel auf alle Medientypen problemlos zurückgreifen. Wer allerdings gerade am Steuer eines Autos sitzt kann wenig mit video- oder textbasierten Präsentationsformen anfangen. Allerdings lassen sich bequem beim Fahren Podcasts, Hörbücher oder andere audiobasierte Inhalte konsumieren. Es zeigt sich außerdem, dass die verschiedenen Medientypen durch verschiedene Vorteile glänzen können – und entsprechend genutzt werden. So ergab eine Studiedes Leseranalyse Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (LAE), dass insbesondere bei längeren Texten häufig auf klassische Printmedien zurückgegriffen wird. Trotzdem werden auch Apps für Smartphones immer häufiger genutzt.

Wo das Arbeiten mit verschiedenen Medientypen zur Herausforderung wird

Das Arbeiten mit verschiedenen Medientypen, dazu auf unterschiedlichen Plattformen, ist aufwändig. So aufwändig, dass sich teilweise die Frage stellen lässt, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen solchen Aufwand zu betreiben. Fakt ist, dass sich die Mühe durchaus lohnen kann, nämlich, wenn die Popularität von entsprechender Plattform steigt und damit auch die Reichweite des eigenen Accounts. Andererseits ist es ärgerlich, Trends zu verpassen, und im Ergebnis der Konkurrenz hinterherzulaufen.

Wichtig ist, die Inhalte professionell miteinander zu verknüpfen und auf allen Plattformen gleiche Qualität zu liefern. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn man Inhalte gleichen Ursprungs auch als ebensolche wiedererkennen kann. Das kann beispielsweise durch Corporate Designs erreicht werden, die auf verschiedenen Plattformen eingesetzt werden. Ein wichtiges Stichwort ist hier die Harmonie zwischen den verschiedenen Plattformen.

Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt

Die bespielbaren Kanäle sind in diesem Zusammenhang zahlreich. Natürlich gibt es ein Standartrepertoire. Hierzu zählen die eigene Homepage, oder die Präsenz bei führenden sozialen Netzwerken. Aber auch abseits davon gibt es Möglichkeiten, große Personengruppen anzusprechen. Schon sehr besondere Formate können einen großen Effekt erzielen. Hierzu gehört die Veröffentlichung von Büchern zu entsprechenden Themen.

Aber auch neuartige Konzepte erscheinen erfolgversprechend. Beispielsweise die Veröffentlichung von Podcasts. Diese Medientypen sind gerade beim jüngeren Publikum bekannt und in den USA erfreuen sich Podcasts bereits großer Beliebtheit. Auch in Deutschland werden Podcasts immer populärer. Dementsprechend interessant könnte dieses Feld werden, wenn es darum geht neue Zielgruppen zu erschließen.